Keine besonderen Vorkommnisse – Stiftskirche, Schloss und Altstadt von Quedlinburg

UNESCO Welterbe seit 1994.
In Quedlinburg angekommen sahen wir uns zuerst das Schloss und die Stiftskirche auf dem Schloßberg an.

Von dort aus ging es über kopfsteingepflasterte Strasen und verwinkelte Gassen in Richtung Altstadt, die aus vielen historischen Fachwerkhäusern besteht. Leider wird auch in Quedlinburg, wie auch an vielen anderen Welterbestätten gebaut und renoviert. Dies macht nicht immer ein schönes Bild, wenn man Baugerüste und Absperrband sieht. Man kann aber gespannt sein wie es wohl dort aussehen wird wenn die Arbeiten abgeschlossen sind.

Am Marktplatz, im Zentrum der Altstadt, befinden sich viele kleine Restaurants und Cafés die auch sehr gut besucht waren.

919 beginnt die Entwicklung Quedlinburgs zur Reichpfalz, als Sachsenherzog Heinrich zum zweiten deutschen König gekrönt wurde. Nach seinem Tod nahm Königin Mathilde die Geschicke der Stadt in die Hand und gründete ein Damenstift zur Ausbildung von Töchtern des Hochadels. Ca. 500 Jahre später trat die Stadt der Hanse bei. Daran erinnert noch heute der Roland am Rathaus, sowie das Roland Café, welches sich in sieben Gebäuden befindet.

Die Altstadt von Quedlinburg läd in jedem Fall zum Verweilen ein, nur hatten wir leider keine Zeit, denn wir wollten weiter in Richtung Eisleben.

Bitte folgen – Dom und Michaeliskirche in Hildesheim

UNESCO Welterbe seit 1985.
Nach der Mammuttour durch den Harz fuhren wir nach Hildesheim um uns dort die Michaeliskirche und den Dom anzusehen. Hildesheim an sich erinnert eher an eine Wohnstadt. Eine schöne Altstadt haben wir nicht gesehen, was aber nicht heißen muss, dass es diese dort nicht gibt. Beeindruckend war aber gerade die Michaeliskirche. Innen prunkvoll verziert, trohnt sie auf einem Hügel in der Stadt.

Von der Michaeliskirche aus gingen wir weiter zum Dom. Dort befindet sich der 1000 jährige Rosenstock, der als kleines Wahrzeichen der Stadt gilt. Er hat sogar die großen Verwüstungen des Zweiten Weltkrieges überstanden und spendete den Hildesheimern Mut für den Wiederaufbau.

Die Fahrt aus Hildesheim gestaltete sich ein wenig schwierig, denn Baustellen versperrten uns des Öfteren den Weg. Einmal landeten wir in einer Sackgasse kurz vor einer Fußgängerzone. Als wir gerade wenden wollten hupte uns ein Ortskundiger an und deutete uns, wir sollen in ein Parkhaus fahren. Verwirrt ließen wir das Fenster runter und er erklärte uns, dass wir ihm folgen sollen, wenn wir hier raus wollen. Das Angebot nahmen wir dankend an, fuhren in das Parkhaus rein, auf der anderen Seite wieder raus und weil wir uns nicht lange im Parkhaus aufhielten war die durchfahrt kostenlos. An dieser Stelle auch noch einmal vielen Dank an den netten Hildesheimer.

Da wir nun endlich den Weg aus der Stadt heraus gefunden hatten, konnten wir zurück auf die A7 – leider nur ein kurzes Stück, denn dann ging es über viele Bundes- und Bummelstraßen weiter nach Quedlinburg.

Fahrkunst – Bergwerk Rammelsberg und Altstadt von Goslar

UNESCO Welterbe seit 1992.
Sebis Fahrkünste waren auf den Serpentinen durch den Harz gefordert. Das Weltkulturerbe Goslar setzt sich aus eingen Stationen zusammen, die einige Kilometer voneinander entfernt im Harz, rund um Goslar verteilt liegen. Unsere ersten Stationen waren dabei die erst kürzlich in das Welterbe Goslar aufgenommenen Kloster Walkenried und die Grube Samson, einem alten Silberbergkwerk,  in dem die weltweit letzte noch funktionsfähige Fahrkunst zu bestaunen ist.

Die Bergleute nutzen die Fahrkunst als Beförderungsmittel um in den Berg ein zu fahren. Dabei bewegen sich kleine Trittbretter, an Stahlseilen befestigt, auf und ab. Die Stahlseile sind an einem Holzkreuz, einem so genannten Kunstkreuz befestigt, welches durch eine Drehbewegung um knapp 180° mal in die Eine, mal in die andere Richtung, die beiden Stahlseile auf und ab bewegt. Die Bergleute hüpften abwechselnd von links nach rechts von Trittbrett zu Trittbrett um die knapp 850m in den Schacht einzufahren.

Bevor die Fahrkunst Mitte des 19. Jahrhunderts erfunden wurde, war die  Ein- und Ausfahrt für die Bergleute harte Arbeit. Über je 8 Meter lange Leitern brauchten sie über eine Stunde für die Ein- und fast doppelt so lange für die Ausfahrt. Mit der Fahrkunst konnte diese Zeit auf 45 Minuten reduziert werden. Noch heute ist die Fahrkunst in der Grube Samson zeitweise in Betrieb. Sie wird von Servicearbeitern benutzt, die das Wasserkraftwerk betreuen, welches sich auf 190 Metern Tiefe im Berg befindet. Das Kraftwerk liefert einen Grossteil des Stroms für den Ort Stankt Andreasberg in dem sich die Grube Samson befindet.

Ein Besuch in diesem Bergwerk lohnt sich. Die Führung war sehr detailliert und mit viel Enthusiasmus vorgetragen, sodass keinerlei Langeweile auftrat. Na gut, ein wenig langweilig war uns schon, denn wir waren zu früh vor Ort und mussten eine halbe Stunde auf den Beginn der Führung warten – es hat sich aber gelohnt.

Nach der Bergwerksführung fuhren wir zum Oderteich, der bis Ende des 19. Jahrhunderts Deutschlands größter Stausee war. Er ist Teil des ebenfalls kurzlich dem Welterbe Goslar hinzugefügten „Oberharzer Wasserregal“. Das „Oberharzer Wasserregal“ bestaht aus einer Reihe von Stauseen, die die Wasserversorgung für die Bergwerke sicherstellten, um zum Beispiel die Fahrkunst oder die Fördertürme anzutreiben. Über die Wassermenge konnte man die Geschwindigkeit der Fahrkunst steuern. Wasser, welches durch das oberste Bergwerk geströmt war, wurde anschließend wieder aufgefangen und zum nächsten Bergwerk geleitet.

Unsere nächste Station war das Bergwerk Rammelsberg, welches wir kurz von Außen besichtigten. Für eine weitere Führung hatten wir wieder einmal keine Zeit, denn auch die Altstadt von Goslar mit der Kaiserpfalz ist Teil des Welterbes und so steuerten wir diese direkt im Anschluss an. Auch die Altstadt ist in jedem Fall sehenswert. Man sieht ihr richtig an, dass die Stadt Goslar zur Blütezeit des Bergbau im Harz sehr bedeutend und wohlhabend war.